Aktuelles
Pflege der Haut in der kalten Jahreszeit
7. November 2006 - Dr. Jens Meyer
Pflegepräparate sollten dem Hautzustand, der Tageszeit und vor allem auch der Jahreszeit entsprechend ausgewählt werden. Gesunde Haut hat eine natürliche Fettung, die die Austrocknung verhindert. Die Haut ist bei vielen Personen mit chronischen Hauterkrankungen jedoch weniger gefettet und trocknet daher stärker aus. Eine gute Basispflege stellt einen Fettungszustand her, der dem natürlichen Zustand gesunder Haut nahe kommt. Die Pflege sollte als angenehm empfunden werden, denn nur eine konsequent regelmäßige und dauerhafte Anwendung kann diesen Zweck erfüllen. Während in der Wärme des Sommers vor allem Cremes und Lotionen als angenehm empfunden werden, sind im Winter mit trockener, kalter Luft draußen und trockener, warmer Heizungsluft drinnen vor allem Salben und Fettsalben gefragt. Damit trockene Heizungsluft der Haut nicht noch mehr Feuchtigkeit entzieht, kann ein nasses Handtuch oder eine Schale mit Wasser auf die Heizung gestellt werden. Dies sorgt für eine höhere Luftfeuchtigkeit. Auch medizinische Ölbäder sind dann sinnvoll, die nach dem Baden einen Film auf der Haut hinterlassen, der zur Rückfettung beiträgt.
In der kalten Jahreszeit brauchen vor allem das Gesicht und die Lippen eine besondere Pflege. Die Lippen besitzen keine eigenen Drüsen zur Fettproduktion und sollten daher regelmäßig mit pflegendem Balsam versorgt werden. Für das Gesicht eignen sich spezielle Pflegeöle oder -cremes, die tief in die Haut eindringen.
Extreme Temperaturschwankungen und starkes Schwitzen unter der Kleidung können insbesondere bei Kleinkindern mit Neurodermitis zu Hautproblemen führen. Deshalb ist es gut, wenn die Kinder im Winter nach dem Zwiebelschalenprinzip ankleidet werden, um sie entsprechend der Intensität der Raumwärme Schicht für Schicht auszuziehen, damit kein Schwitzen autftritt. Auch die Art der Bekleidung spielt insbesonders im Winter eine Rolle. Wichtig ist, dass die Kleidung keine Synthetikfasern oder Wolle enthält, sondern am besten zu 100% aus Baumwolle besteht. Das ist vor allem bei der Unterwäsche zu beachten. Die Annäher und Etiketten (Waschanleitungen etc.) sollten heraus getrennt werden, da diese meist aus Synthetik bestehen und Juckreiz auslösen können. Unterziehrollis und andere direkt auf der Haut liegende Wäsche sollten vor dem ersten Tragen mehrfach vorgewaschen werden, um chemische Substanzen zu reduzieren.