Aktuelles
Entwicklung eines neuartigen Gerätes zur Behandlung der Neurodermitis
21. August 2018 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Die TH Mittelhessen, die Philipps-Universität Marburg und die Gesellschaft für Medizintechnik (GfM) aus Groß-Gerau kooperieren bei einem Forschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Die Partner wollen ein neuartiges Gerät zur Behandlung von Hauterkrankungen entwickeln. Das Ziel ist es, ein Gerät zu konzipieren, das zur Therapie entzündlicher Hauterkrankungen mit UV-Licht geeignet ist und zu der aktuellen klinischen Anwendung eine Alternative bietet. Im Blickpunkt steht dabei vor allem die Neurodermitis, eine weit verbreitete chronische Erkrankung, die mit trockener Haut, Ekzemen und quälendem Juckreiz einhergeht. In der Dermatologie wird bereits seit langem UV-Licht zur Behandlung eingesetzt. Allerdings ist das jetzige Verfahren für Patient und Arzt mit großem zeitlichem und persönlichem Aufwand verbunden, da die Anwendungen in der Regel stationär in der Klinik stattfinden müssen. "Wir arbeiten an einem Gerätetyp, der leicht und flexibel, aber zugleich auch sicher handhabbar ist, so dass er zuhause eingesetzt und sogar mit wirkstoffhaltigen Gelen kombiniert werden kann."
Bei der Entwicklung hat die THM zunächst die Aufgabe, LED-Lichtquellen mit unterschiedlicher Wellenlänge und Bestrahlungsintensität auf Hautverträglichkeit zu testen. Außerdem entwickelt die Arbeitsgruppe Biopharmazeutische Technologie ein Gel, das durch optimierten Transport eines Wirkstoffs in die betroffenen Hautpartien die Lichttherapie unterstützt. Diese Substanz, eine Vorstufe des Vitamin D, soll als "Prodrug" verabreicht werden, die durch das UV-Licht aktiviert wird.
Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Es wird durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums mit rund 190.000 Euro gefördert.
Quelle: Pressestelle Technische Hochschule Mittelhessen