Aktuelles
Am 25. Juni 2025 war Welt-Vitiligo-Tag
15. Juli 2025 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Der Welt-Vitiligo-Tag am 25. Juni machte auf die Erkrankung aufmerksam, wirbt um Verständnis für Betroffene und klärt über Behandlungsmöglichkeiten auf. Ein aktuelles White Paper des Vitiligo International Patient Organizations Committee (VIPOC) untersuchte die Auswirkungen der Vitiligo auf Betroffenen in ganz Europa, insbesondere in sechs EU-Ländern und Großbritannien. 42?% der Menschen mit Vitiligo in Deutschland gaben an, dass die Erkrankung ihr Selbstvertrauen beeinträchtigt und Selbstzweifel verstärkt. Für fast die Hälfte von ihnen (48,4?%) ist der tägliche Umgang mit Vitiligo eine Belastung und 60,4?% berichteten, dass sie die Vitiligo häufig verstecken.
In Deutschland, so das Ergebnis des White Papers, ist das Bewusstsein für Vitiligo und die verfügbaren Behandlungsoptionen bei Patient:innen und Allgemeinärzt:innen nicht ausreichend vorhanden.
Zu den im White Paper formulierten Handlungsempfehlungen gehören: Allgemeinwissen über Vitiligo verbreiten, mehr interdisziplinäre Fortbildungsmaßnahmen für Mediziner:innen zur Behandlung von Vitiligo und eine umfassende Kostenerstattung für ambulante Behandlungen.
Zu Vitiligo:
Charakteristisch für Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) sind weiße, scharf begrenzte Flecken, die in Größe, Form und Ausbreitung sehr unterschiedlich sein können. Sie ist weder schmerzhaft noch ansteckend. Vitiligo ist eine autoimmun verursachte Hauterkrankung, die durch eine Depigmentierung der Haut gekennzeichnet ist. Die Pigmentstörung führt zu bleibenden weißen Flecken auf der Haut und belastet die Psyche der Betroffenen stark. Lange wurde die Vitiligo als kosmetische Störung betrachtet. Das ist heutzutage anders – Vitiligo ist eine häufige und chronische Hautkrankheit.
Weltweit sind 0,5 - 2?% Prozent aller Menschen betroffen. Es gibt aber deutliche geografische Unterschiede. In Ländern mit einem höheren Anteil an dunkelhäutiger Bevölkerung weisen Studiendaten auf einen höheren Leidensdruck hin. Meist tritt die Vitiligo im Kindesalter und bei jungen Menschen (im Alter von 10 bis 30 Jahren) auf. Die Depigmentierung der Haut entsteht dadurch, dass Pigmente (darunter das Melanin) verloren gehen. Die Ursachen der verminderten Melaninbildung sind vielfältig und noch nicht in Gänze geklärt. Es gibt offenbar eine genetische Veranlagung und Fehlregulationen des Immunsystems spielen eine Rolle.
Zu den Formen der Vitiligo gehören: Die Nichtsegmentale Vitiligo (NSV), die mit 85 % die häufigste Form der Vitiligo ist. Die Flecken verteilen sich symmetrisch auf beiden Körperseiten. Sie betreffen neben Gesicht, Hals, Armen und Beinen auch die Umgebung der Körperöffnungen. Von einer Segmentale Vitiligo (SV) sind etwa 5 bis 16 % aller Vitiligo-Patient:innen betroffen. Diese Erscheinungsform breitet sich ausschließlich auf einer Körperseite aus.
Behandelt wird die Vitiligo mit Kortikosteroiden (als Cremes oder Tabletten), mit Calcineurin-Inhibitoren zur äußerlichen Anwendung (bei begrenztem Befall von maximal drei Prozent der Körperoberfläche), Phototherapie, Lasertherapie mit UVB-Licht, die – ähnlich wie die Phototherapie – das Wachstum und die Reifung von Melanozyten fördern soll. Zu den neueren therapeutische „immunmodulierend“ Therapien bei der Nichtsegmentalen Vitiligo gehört der Einsatz von JAK 1/JAK 2-Inhibitoren.
Quelle: Auszüge einer Pressemeldung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG)